Thursday, 10 June 2010
In einer regnerischen Nacht saß Dave in einer Hotelbar. Es war zwei Uhr, keine Menschenseele war auf den Straßen oder in seiner Nähe, bis auf die Kellnerin. Er trank eine halbe Flasche Whiskey auf ex. Das Licht wurde gedämpft und er schloss kurz seine Augen. Danach stand er auf und stützte sich am Tresen ab. Sein Sehvermögen nahm ab. Das Licht, was vom Spiegel reflektiert wurde, blendete ihn. Die Frau hinter der Bar fragte ihn ob alles in Ordnung sei. Er nickte nur und wankte langsam zum Fahrstuhl. Im Fahrstuhl hingen auf allen Seiten Spiegel. Eine blaue Neonbeleuchtung schien von der Decke herab. Er drückte den Knopf mit der 13. Dave lehnte sich an den linken Spiegel. Als der Fahrstuhl plötzlich stehen blieb, blickte er auf die Anzeige links oben. 10. Stock! Die Tür öffnete sich und eine Frau betrat den Fahrstuhl. Dave kannte sie genau und blickte zur Seite. Er kannte ihren Namen nicht mehr. Sie war eine aufregende, verführerische Frau, die es liebte Spiele zu spielen. Und dieses Mal spielte sie mit ihm. Dave war zu betrunken, um ihre Absichten zu erkennen.

„Dave, lass mich dir helfen.“ sprach sie und fasste auf seine rechte Schulter. Er war ihr restlos ausgeliefert.

„Ich weiß, dass es dir nicht gut geht.“ flüsterte sie in sein Ohr.

Er schloss die Augen und sank auf den Boden. Der Fahrstuhl hielt an, die Tür öffnete sich. Die Frau zog Dave hoch und ging mit ihm den Gang zum Hotelzimmer entlang. Dave brachte vor Erschöpfung kein einziges Wort über seine Lippen. Die große, schlanke Frau zog ihm den Schlüssel aus der Jackentasche und schloss das Zimmer auf. Dave wankte rein und brach nach vorne im Flur zusammen. Die Frau schloss die Tür hinter sich und ging an ihm vorbei. Er rollte hin und her.

„Wo bin ich?“ fragte er.

Nun kniete sie sich zu ihm runter und antwortete: „Es wird alles wieder gut, Schatz.“

„Nein, bitte nicht.“ antwortete er, als wenn er schon etwas ahnte.

Erst streichelte sie ihn sanft und dann griff sie ihm unter die Arme, um ihn zum Bett zu ziehen. Er machte sich schwer, aber sie hatte eine gewaltige Kraft und legte ihn aufs Bett. Die Vorhänge von den Fenstern zog sie zu und machte anschließend eine dunkle Lampe über sein Bett an. Dave nahm die Umgebung nicht mehr richtig wahr. Die Frau wusste, dass er nicht nur Alkohol getrunken hatte, sondern auch Drogen genommen hatte. Also hatte sie leichtes Spiel. Sie zog ihm seine schwarzen Schuhe aus und legte sich zu ihm.

„David, ich bin’s.“ sagte sie.

Er drehte seinen Kopf zu ihr und starrte mit seinen braunen Augen in ihre blauen. Er kniff die Augen zu, doch sie rüttelte an ihm.

„Komm zu dir. Bleib wach!“ befahl sie.

Nun streichelte sie sein Gesicht und ging ihm durch die Haare. Er murmelte einen Namen, den sie kaum verstand.


„Es wird alles wieder gut David.“

„Ich bin jetzt soweit.“ sagte er plötzlich.

„Nein, bist du nicht. Schlaf jetzt“ schrie sie und küsste ihn.

Anschließend fiel Dave in einen tiefen Schlaf. Durch ein lautes Piepen wurde er jedoch wieder geweckt. Nun befand er sich in einem weißen Raum, indem das Deckenlicht furchtbar blendete. Er war nackend, nur eine Decke bedeckte ihn von der Hüfte abwärts. Sein Körper war wie taub und seine Augen brannten.

„Wo bin ich?“ wiederholte er ständig.

Er war allein, niemand konnte ihm die Schmerzen nehmen, die er fühlte. Er wusste, dass er in einem Bett lag. Seine Glieder schmerzten und er schmiss die weiße Bettdecke zur Seite. Er kam kaum hoch, sein Körper war schwer wie Blei. Dave bündelte seine Kraft und hob seinen Oberkörper an. Sein lautes Stöhnen hallte in dem leeren Raum. Der Schweiß lief seine Stirn in Strömen herunter und er war ganz blass. Dann stand er auf. Die Kabel, die an ihm befestigt waren, riss er ab. Eine lange Linie war auf dem Monitor neben dem Bett zu sehen, gefolgt von einem schrillen, langen Piepton. Dave stützte sich am Bett ab und überlegte sich, wie er am besten zur Tür vor sich kam. Er stieß sich ab und prallte gegen die weiße Tür. Er öffnete sie leise und blickte auf den weißen Gang. Das Licht war unerträglich für ihn. Alles, was er trug waren ein paar Shorts. Es war kalt auf dem Gang und er tastete sich an der Wand entlang. Er hörte nun ein paar Stimmen und schnelle Schritte, die immer näher kamen. Wenn seine Kraft nicht schwinden würde, wäre er längst gerannt.

„Bleiben sie stehen!“ rief einer von den Männern, die ihn verfolgten. Dave brach erschöpft zusammen und versuchte auf allen Vieren weiter zu gehen.

„Entweder kommen sie freiwillig mit oder wir wenden Gewalt an.“ sagte der Mann, der ganz in weiß vor ihm stand.

Doch Dave kroch einfach weiter. Dann schoss jemand auf ihn. Es war ein Betäubungsschuss, den Dave in den Rücken bekommen hatte. Es waren insgesamt vier Männer, die ihn nun auf die Trage hievten. Für Dave war es ein Albtraum, denn er wusste nicht mehr was die Realität war und was nicht. Viel später erwachte er wieder und es war alles anders. Er befand sich in einem Hotelzimmer. Die Vorhänge waren geschlossen und alles um ihn herum war still. nur ein verdammter Albtraum, dachte er und blieb liegen. Dave dachte noch nach Stunden darüber nach. Wer war diese Frau, die ihn hochgebracht hatte? Sie war nicht mehr da. Trotzdem war er sich ziemlich sicher, dass er sich das nicht eingebildet hatte. Gequält von den Gedanken saß er nun im Bett. Er wusste nicht was passiert war. Aber Drogen hatte er keine genommen, dachte er. Doch die geheimnisvolle Frau, die er im Fahrstuhl traf hatte ihm welche verabreicht, ohne, dass er es merkte. Als Dave an der Bar saß und sich seine Cola mit Whisky reinzog, hatte sie es ihm ins Glas gemischt. Der Giftcocktail sollte ihn umbringen, doch wie durch ein Wunder hatte er überlebt.


dedicated to Dave Gahan!

1 comments:

奈仁 said...

Wow! Die ist super!! <333

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